Europäische Agenda für Kompetenzen
Die Europäische Kompetenzagenda ist der Fünfjahresplan der Europäischen Union, der auf den zehn Maßnahmen aufbaut, die von ihrem Vorgänger, der Kompetenzagenda 2016 der Europäischen Kommission, festgelegt wurden. Der Plan auf hoher Ebene zielt darauf ab, Einzelpersonen und Unternehmen mit den digitalen Kompetenzen auszustatten, die für Leben und Arbeit erforderlich sind.
Die Europäische Kompetenzagenda ergänzt die europäische Digitalstrategie, die Strategie für KMU (kleine und mittlere Unternehmen), und besteht im Rahmen des Aufbauplans für Europa. Mit dem Plan werden mehrere Hauptziele verfolgt: Stärkung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit und Beitrag zu den Zielen und Zielen des europäischen Grünen Deals, Stärkung der sozialen Gerechtigkeit und Gleichheit durch Umsetzung des ersten Grundsatzes der europäischen Säule sozialer Rechte, d. h. Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung und lebenslangem Lernen für alle, sowie Verbesserung der allgemeinen Widerstandsfähigkeit und der Fähigkeit von Bürgern und Unternehmen, auf Krisen zu reagieren.
Im Rahmen der Europäischen Kompetenzagenda sind 12 Maßnahmen geplant, die sich auf vier Hauptthemen konzentrieren.
In der Europäischen Kompetenzagenda werden 12 neue Maßnahmen vorgeschlagen, die darauf abzielen, Interessenträger zu mobilisieren und die digitale Kompetenzlücke für Bürger und Unternehmen zu schließen. Dazu gehören:
- Ein Pakt für Kompetenzen – eine am 10. November 2020 angekündigte Leitinitiative zur Förderung von Kompetenzen für Einzelpersonen und Organisationen, Weiterqualifizierung, Umschulung und lebenslanges Lernen für alle.
- Verbesserung der Erfassung von Kompetenzen und Sicherstellung, dass die Europäerinnen und Europäer über die Kompetenzen verfügen, die für die berufliche Entwicklung erforderlich sind.
- Unterstützung auf EU-Ebene für strategische Maßnahmen zur Weiterbildung und Umschulung durch die nationalen Regierungen und die EU-Mitgliedstaaten.
- Einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zur Verbesserung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
- Unterstützung der Forschung durch eine Initiative, die auf europäische Universitäten, den Kompetenzaufbau und die grenzüberschreitende Mobilität von Forschern ausgerichtet ist.
- Förderung der Entwicklung von Kompetenzen zur Unterstützung des digitalen und des ökologischen Wandels.
- Maßnahmen zur Erhöhung der Zahl der MINT-Absolventen und zur Förderung der Entwicklung von Querschnittskompetenzen sowie von Kompetenzen für Unternehmertum und den digitalen Wandel.
- Förderung lebensbegleitender Kompetenzen und Bereitstellung von Instrumenten und Initiativen mit unterschiedlichen Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für die Bürger und Arbeitskräfte in Europa.
- Ein neues europäisches Konzept für Micro-Credentials und eine neue Europass- Plattform.
- Einen überarbeiteten Rahmen für Kompetenzen und Investitionen in Kompetenzen, einschließlich Maßnahmen zur Verbesserung der Investitionen der Mitgliedstaaten in Kompetenzen.
In der Kompetenzagenda werden Ziele für 2025 festgelegt, die auf vorab festgelegten Indikatoren beruhen, wie z. B. die Erhöhung der Beteiligung jüngerer Erwachsener, Arbeitsuchender und Personen mit geringer Erfahrung und geringeren Qualifikationen. Die Europäische Kommission beabsichtigt, 540 Millionen Programme und Ausbildungsmaßnahmen für Erwachsenenbildung auf den Weg zu bringen, darunter 60 Millionen für gering qualifizierte Erwachsene und weitere 40 Millionen für Arbeitslose und Arbeitsuchende. Die im Rahmen der Europäischen Kompetenzagenda eingeleiteten Maßnahmen unterstützen auch die übergeordneten Ziele der digitalen Dekade für 2030 (d. h. die Sicherstellung, dass 80 % der Bürgerinnen und Bürger zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen), indem sie darauf abzielen, die Gesamtzahl der Erwachsenen, die über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, auf 230 Millionen zu erhöhen.
